Haben Sie schon mal Luft verschickt?
Wir schon. Und zwar die gute Luft aus einem deutschen Naherholungsgebiet. In Pressluftdosen. Das war eine witzige Start-up-Idee und ging so lange gut, bis auch der Transport durch die Luft erfolgen sollte. Unter Druck stehende Pressluftdosen in einem Flugzeug, das kann nicht gut gehen, fand der Versanddienstleister. Wir auch, deshalb rieten wir unserem Kunden rechtzeitig von einem Flugzeug-Versand ab.
Falls Sie auch Luft verschicken möchten, haben wir Sie gerade schon vor einem ersten Fulfillment-Fehler bewahrt. Gern geschehen! Wahrscheinlich ist das aber ein Problem, vor dem eher wenige Start-ups stehen. Deshalb kommen hier fünf häufige(-re) Fulfillment-Fehler – und Tipps, wie Sie sie vermeiden können.
1. Der Klassiker: die Start-up-Überforderung
Ihr Produkt geht durch die Decke, Sie packen ein Paket nach dem anderen und die Kassen klingeln – super! Aber irgendwann geraten Sie an die Grenzen Ihrer Belastbarkeit. Und an die Grenzen Ihres Warenvorrates. Und wenn Sie direkt zu Beginn schon Bestellungen nicht erfüllen können, das Falsche verschicken oder Kunden lange auf ihr Produkt warten müssen, sorgt das für Unmut. Zwar können Sie mit Gutscheinen, Preisnachlässen oder kleinen Extras beschwichtigen, besser ist es aber, wenn das gar nicht erst passiert.
Unsere Lösung: ein durchdachtes Pick-&-Pack-System
Am Anfang steht auch bei uns eine ausgedruckte Pickliste, mit der wir Ihre Produkte aus unserem Lager holen. Ein Mitarbeiter arbeitet die Liste ab und verpackt Ihre Artikel. Dann kommen aber unser System und unsere Software ins Spiel: Bevor das Paket verschlossen wird und an den Paketdienstleister geht, wird es an unserer „Grenzstation“ noch einmal gecheckt – also der letzten Prüfstelle in unserem Lager. Wir scannen die Pickliste und dann jeden Artikel einzeln. Erst wenn alle Artikel sicher im Paket liegen, kann ein Versandlabel gedruckt werden. Außerdem wiegen wir das Paket, um zu prüfen, ob das Gewicht mit den enthaltenen Artikeln übereinstimmt.
2. Hoppla, verschrieben: der Adressfehler
Es ist der häufigste Fehler im deutschen Warenversand: die vergessene Hausnummer. Außerdem geben Kunden öfter, als man erwarten würde, ein falsches Land an. Der Klassiker: Schweiz statt Italien. Und wie schnell vertippt man sich bei einem solchen Formular – die Straße im falschen Feld, den Ort vertauscht und schon kommt das Paket nicht mehr an, je nach Dienstleister. Noch mal erschwert sind die Bedingungen, wenn es eine Sendung ins oder aus dem Ausland ist. Da sehen die Formulare vielleicht ganz anders aus, oder die Sprachbarriere wird zum Problem.
Soll das Paket dann noch an eine DHL-Paketstation geliefert werden, sprechen wir nicht mehr nur über Adressen, sondern auch noch über Sendungsnummern, die korrekt eingegeben oder aufgeschrieben werden müssen. Und wie schnell ein Zahlendreher passiert, wissen Sie sicher selbst …
Unsere Lösung: eine automatisierte Adress-Software und manuelle Prüfung
Ähnlich wie bei falsch gepackten Paketen sorgt unsere Software auch bei fehlerhaften Adressen dafür, dass ein Versandlabel gar nicht erst gedruckt werden kann. Dann prüfen wir zunächst händisch, ob wir den Fehler selbst korrigieren können. Bei vertauschten Eingabefeldern oder einer Hausnummer im falschen Feld geht das zum Beispiel. Funktioniert das nicht, melden wir den Fehler an Sie zurück und bitten darum, eine Adressnachfrage beim Kunden zu stellen.
3. Scherben, Knicke, Risse: die falsche Verpackung
Schäden auf dem Transportweg treten immer wieder auf und manchmal lassen sie sich nicht vermeiden – auf Transport und Auslieferung haben wir leider keinen Einfluss. Zu kleine oder zu große Verpackungen, zu wenig Füllmaterial (oder das falsche) oder eine ungeeignete Verpackung für das Gewicht der Artikel - die Fehlerquellen sind zahlreich. Immer mehr Kunden wünschen sich inzwischen auch nachhaltige und umweltfreundliche Verpackung ohne Plastik. Gerade, wenn Ihr Unternehmen sich „grün“ auf die Fahnen schreibt, rächt es sich schnell, wenn Sie die Verpackung nicht mitdenken.
Unsere Lösung: immer die passende Verpackung und ein firmeninternes Recyclingsystem
Aufgrund unseres großen und vielfältigen Auftragsvolumens können wir viele verschiedene Verpackungsarten auf Lager halten. So können wir jedes Ihrer Produkte in einem genau passenden Karton verschicken. Außerdem kennen wir aus unserer jahrelangen Erfahrung die besten Füll- und Polstermaterialien. Um nachhaltige Verpackung zu gewährleisten, recyceln wir zurückkommendes Verpackungsmaterial zu neuem Füllmaterial für unsere Pakete.
4. Schweres Problem: überschrittene Gewichtsgrenzen
Je schwerer das Paket, desto wahrscheinlicher ist ein Transportschaden. Das ist ein geflügeltes Wort im Fulfillment. Aber es gibt auch ganz genau festgesetzte Grenzen. Viele Dienstleister transportieren aus Gründen des Arbeitsschutzes nur bis zu einer gewissen Gewichtsgrenze (meist um die 30 kg). Oft bleibt dann nur der Versand über eine Spedition, der erhebliche Mehrkosten bedeutet.
Unsere Lösung: detaillierte und personalisierte Beratung
Ein erfahrener Fulfillmentdienstleister weiß aus Erfahrung ganz genau, was geht und wie es geht. Er kennt die Vorgaben der Dienstleister und die der einzelnen Länder, wenn die Sendung international sein soll. Und er sagt Ihnen auch ganz ehrlich, wenn etwas nicht geht. Das mag dann für einen Moment frustrierend sein (das ist es für uns auch!). Aber stellen Sie sich mal vor, Sie hätten 100 Pakete verschickt, die dann alle zurückkommen, weil sie ein Kilo zu schwer sind … Ist alles schon vorgekommen und wir haben eine effiziente Lösung gefunden.
5. Hin und nicht zurück: das Retourenmanagement
Ihr Produkt ist gut beim Kunden gelandet? Perfekt! Aber wenn es nicht gefällt oder nicht mehr benötigt wird, wie kommt es dann zurück? Gerade als Start-up-Unternehmer sollten Sie diesen Aspekt auf keinen Fall vergessen. Haben Sie Ihren Kunden keine klare Retourenprozedur an die Hand gegeben, verspricht das Chaos bei der Rücksendung. Gibt es kein vorgegebenes Rücksendeformular mit genauen Angaben zu Produkt und Kunde, braucht es echtes Detektivtalent, um den Absender zu ermitteln. Im schlimmsten Fall haben Sie keine Möglichkeit, die Retoure zuzuordnen oder den Kunden zu identifizieren. Denn nach der DSGVO dürfen wir Daten nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen und über eng gesteckte Zeiträume speichern.
Unsere Lösung: Retourenmanagement mit Expertise und System
Ein effizientes Retourenmanagement braucht zweierlei: Platz und Struktur. Mit 10.000 Quadratmeter Lagerfläche können wir Ihre Retouren ganz entspannt lagern. Solange, bis Sie entschieden haben, wie es weitergeht. Unser erprobtes, softwaregestütztes System sorgt dafür, dass wir Rückläufer schnell zuordnen können. Und dann sagen Sie uns einfach, was passieren soll:
- zurücksenden an Sie
- vernichten
- wiederverwerten
Neulich haben wir zum Beispiel eine übrig gebliebene Lieferung Schlafsäcke an eine Initiative für Wohnungslose gespendet.
„Aus Fehlern lernt man.“ Diesen Grundsatz finden wir klug, aber unvollständig. Denn zur Wahrheit gehört auch, dass Sie nicht unbedingt aus Ihren eigenen Fehlern lernen müssen. Zumindest nicht aus allen. Denn natürlich können auch wir nicht garantieren, dass nicht doch noch ein ganz neuer und innovativer Fehler aufkommt. Aber auch da können wir versprechen: